Vor Jahren saß der Reisende aus geschäftlichen Gründen im Flugzeug und nach der Landung in Wien spielte es einmal nicht das Übliche, sondern "Wo die Zitronen blühen" von Johann Strauss. Die nunmehrige Italienreise ruft diese Melodie in Erinnerung, als man die Amalfiküste per Kleinwagen und später Neapel zu Fuß erkundet.

Wenn bei Capri die Sonne im Meer versinkt

In Furore, dort wird auf Amalfi übernachtet. Das Wort ist begriff, und nach kurzen, nicht zu kalten, Regengüssen schickt sich die Sonne an, hinter den Hügeln, welche die Insel Capri verdecken, gegen Westen zu wandern. Der Gast löst im Restaurant einen Kulturschock aus, hat man doch gebackenen Tintenfisch, und, auf Nachfrage, als Beilage Pommes Frittes dazu bestellt.

Doch schon am nächsten Tag schickt man sich an, die Stadt Amalfi selbst mit dem geliehenen Fiat 500 anzusteuern, nicht ohne es bleiben lassen zu können, auf einem Parkplatz einen Blick zurück auf Furore zu werfen.

Und schon ist man in Amalfi angelangt ...

... passiert Kunst, hier das Objekt "Lĕvĭtās" ("Leichtsinn") von Andrea Roggi ...

... und landet vor dem "Duomo di Sant'Andrea Apostolo".

Kurz darauf wird die Fähre nach Positano bestiegen ...

... wo der Besucher weder an der Pier ...

... noch in den Gassen alleine gelassen wird.

Man tröstet sich mit einem Zitronensorbet ...

... marschiert hügelauf und bekommt "Li Galli" vor die Linse, die sogenannten "Sirenusen", welche ihren Namen wohl von den mythischen Sirenen, welche Odysseus von seiner Reise abhalten wollten, erhielten.

Alte Befestigungen ...

... lassen den Blick über die Küste schweifen.

Auf der Rückfahrt nach Amalfi mit der Fähre entdeckt der Beobachter abenteuerliche Bauten oberhalb von riesigen Höhlen.

Von dort geht es mit dem Auto weiter nach Maiori, welches zur Abendstunde nicht ganz so touristisch zu sein scheint ...

... und man zu den Klängen von Otis Redding im Ohr, welche vom lauten Rauschen des Windes und des Meeres untermalt werden ...

... die Seele baumeln lassen darf.

Didn't Leave Nobody But the Baby

Zurück in Furore wird ein Blick auf den Fuß der Anhöhe geworfen ..

... bevor sich der Reisende hin zum nächsten Tag nach Sorrento träumt.

Tags darauf, der Fiat 500 liegt gut in der Kurve ...

... hat man sich, auf der Suche nach einem WC, auf eine Bergkuppe verirrt, was allerdings ganz tolle Perspektiven eröffnet.

Hier sieht man Sorrento von oben auf der einen Seite ...

... und die Amalifküste auf der anderen.

Die Gassen von Sorrento sind touristisch auch gut erschlossen ...

... und ziemlich schnell labt sich der Gast an einer gefrorenen Neapolitanerrolle, welche im Übrigen hervorragend schmeckt.

Beim Versuch, keine Brösel zu hinterlassen, rastet er in der Umgebung der Statue des Heiligen Antonius, dem Schutzpatron der Stadt.

Hinter Warenständern versteckt finden sich Reliefs ...

... und etwas weiter diese wunderschönen Terracotta-Fassaden.

Neben der Büste des Salve D'Esposito, einem italienischen Komponisten ...

... gibt es den Kreuzgang des Klosters "San Francesco d'Assisi", das also dem gewidmet, der schon zu seiner Zeit mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen sprach, zu bewundern.

Die Licht flutet zwischen den Säulen hindurch ...

... und, wieder draussen, wird man von Kunst betört ...

... nicht ohne etwas weiter an die in Sorrent sichtlich allgegenwärtigen Sirenen erinnert zu werden.

Nach einem Blick auf Sorrents alten Hafen ...

... führt der Weg über Stiegen ...

... und Gassen ...

... zum Meer zurück, wo in einem Fischrestaurant zu Abend gegessen wird. Der Berg auf dem Bild ist der Vesuv.

Wieder über Stiegen ...

... und an Kunst vorbei ...

... steigt man schließlich in den kleinen Fiat, um das abendliche Furore zu erreichen.

In Napoli, where love is king

Neapel. So eine tolle Stadt. Internationale Gäste, so viel zu sehen, romantisch, halbmarod und doch so schön, die rötlichen Beläge des von der See angerosteten Eisens in der Stadt haften am Straßenpflaster und den Fassaden, man erinnert sich an diese "reddish pavements" in New York City und ist ziemlich glücklich.

Auch sind einige alte Gebäude aus dem vulkanischen Gestein, dem Tuff, welcher hier aus der Gegend des Vesuvs kommt, gebaut. Der Besucher lernt, dass dieses nicht nur gut zum Bauen, sondern auch zum Pizzabacken wäre.

Die Chiesa del Gesù Nuovo (Kirche des neuen Jesus) weist eine imposante Fassade auf ...

... während diese innen viel größer erscheint als außen.

Gleich vis a vis ist die wichtigste Kirche Neapels, die Basilika Santa Chiara, wo unter anderem Könige des kapetingischen Geschlechts, den Nachfolgern der Merowinger, begraben sind.

Das nach Zerstörungen wiederaufgebaute Kirchenschiff ist etwas schmäler als das der erstgenannten Kirche.

Der Reisende spaziert durch die Gassen und stellt markante Unterschiede an den Hausfassaden fest ...

... und christliche und menschliche Verehrung teilen sich beinahe dieselben Plätze.

Innenhöfe wirken sowohl bei Tag ...

... als auch des nächtens sehr adrett.

Am Piazza Dante wird das "Convitto Nazionale Vittorio Emanuele II" abgelichtet - der Reisende erinnert sich an Dantes Vermächtnis, bei dem er es lesenderweise nicht ganz aus der Hölle schaffte ...

... bevor ein Wolkenbruch den Gast durch die alte Römerstraße "Via dei Tribunali" zu seiner Herberge laufen lässt ...

... nicht ohne bei "Gino's" eingefallen zu sein, um von dessen berühmten Pizzen zu probieren.

Der nächste Daywalk durch Neapel führt zuerst einmal zum Castel Nuovo ...

... wo man während einer Führung ...

... von Gefängnissen mit Krokodilen darin ...

...alten Skeletten ...

... und von König Alfonso (es ist wohl der V) geschildert bekommt. Dieser thronte an der gleichen Stelle wo nun der Fotograf sein Bild macht, während erzählt wird, dass der ringförmige Auslass an der Decke symbolisch die Verbindung zum Göttlichen darstellen soll und die Unterteilung der Decke in acht Hauptrippen die Unendlichkeit (die Ziffer acht stünde dem Vernehmen nach dafür) bedeute.

Jeweils am 21. Juni eines Jahres wandert an der gegenüberliegenden Wand ein Lichtfleck in Form eines aufgeschlagenen Buches von links nach rechts über die Wand, dies soll an den belesenen Alfonso erinnern.

Etwas weiter in der Burg findet sich eine Türe mit einer eingeschlagenen Kanonenkugel ...

... doch der Weg führt wieder nach draussen; und durch die Galleria Umberto I hindurch ...

... führt der Weg hocherhobenen Hauptes weiter ...

... durch Gassen ...

... zur Basilika "Reale Pontifica San Francesco de Paola".

Etwas weiter findet sich so etwas wie ein kleiner Hügel, der "Monte Echia", der innen einen beeindruckenden Aufzug vorzuweisen hat.

Wieder unten, schickt man sich an, weiter berghin zu wandern, und zwar möchte man noch das "Castel Sant'Elmo" besuchen, welches hier auf der Spitze des Hügels thront. Später, daheim, sieht der Reisende auf der Karte die sternförmige Bewehrung um die Burg herum, so wie er es schon in Halifax oder in Palmanova beim Radfahren gesehen hat.

Auf dem Bild rechts neben der dunkelgrauen Burg, ein weißes Gebäude, das "Certosa di San Martino". Man nimmt die Funicular (Standseilbahn). Oben angekommen, finden sich in den Felsen, so wird angemerkt, Mischungen von neuer und alter Bausubstanz ...

... und erste Aussichten auf die Stadt.

In der Burg spaziert der Besucher an Kanonen vorbei ...

... breite Rampen hoch ...

... auf den Burghof, wo die Tricolore im Wind weht.

Die linienförmige Straße an der Santa Chiara mit dem grünen Dach vorbei ist nicht die alte Römerstraße Via dei Tribunali, stellt man im Nachgang daheim fest ...

... aber das Castel Nouvo, hier etwa in Bildmitte, lässt sich durchaus vor die Linse bekommen.

Sunset in Napoli

Der Abend ist angebrochen und die Sonne winkt im Rahmen eines letzten Abschieds.

Am nächsten Morgen wird die Herberge verlassen ...

... und die Nase des Pulcinella gehalten, denn das soll Glück bringen ...

... das aber nur kurz, denn der Reisende muß schließlich zum Flughafen aufbrechen.