Para nascer, Portugal; para morrer, o mundo.
Wurde es dann doch Portugal. Eine bekannte zeitgenössische Jazzsängerin aus den USA hat sich angeblich in dieses Land verliebt, und, wie man feststellen durfte, viele andere, weniger große Berühmtheiten, auch.
Irgendwo auf der Welt ...
Bei der Recherche vorab fiel die Anmerkung auf, dass Portugals Hauptstadt Lissabon keine einzelnen Sehenswürdigkeiten aufweisen würde, vielmehr wäre die Hauptstadt selbst eine einzige Sehenswürdigkeit.
Und das stimmt.
Lissabon ist ausgesprochen bergig, wer also Koffer durch die Gegend transportiert und versucht, auf teurere Verkehrsmittel wie Taxis zu verzichten, sollte schon vorgesorgt haben, was das Gepäck betrifft, denn in der Hauptstadt sind viele Straßen nicht nur steil, sondern auch gepflastert.
Treppen gibt es auch.
Und nicht nur die gepflasterten Straßen scheinen zum Kulturgut zu gehören, sondern auch die vielen mit bunten Fliesen versehenen Hausfassaden.
Wenn man dann einmal weiter oben ist, ändern sich dafür die Perspektiven.
Oben, im linken Bilddrittel und schwarz gehalten, der Elevador de Santa Justa, der zwei Stadtteile miteinander verbindet. Man befindet sich im Übrigen auf dem Weg zum Castelo de São Jorge, welches über den Dächern der Stadt thront.
... ist ein kleines bisschen Glück
Man stärkt sich mit Pastéis de Nata. Dieses Gebäck wird warm oder kalt verkauft, und schmeckt so, dass man bald herausfinden will, ob es auch Packungen zu sechs Stück, meist ofenwarm, davon zu kaufen gibt.
Weiter gehts zur Burg. Man erreicht die Aussichtsplattform vor der Burg und der Blick fällt auf eine recht groß gebaute Christusstatue in der Nähe des gegenüberliegenden Flußufers des Tejo.
Es geht in die Burg und wieder hinaus, einige Ausgrabungen und Ausstellungen warten, ein altes Erbe.
Als nächstes besucht man den Praca do Comercio, den Hauptplatz der Stadt. Der Fotograf bemerkt, dass Touristen keine - sowieso schon moderaten - Morgenstunden zu mögen scheinen, denn die Menschenmengen sind überschaubar.
Fährt man mit dem Bus in Richtung Westen, gelangt man unter anderem zum Padrão dos Descobrimentos, ein Spaziergang am Ufer bietet sich an.
Die Fabrik unter der Brücke
Was in Wien der Yppenplatz, ist in Lissabon die LXFactory. Magnetisch für Touristen, Multikulti-Gourmets und Fotografen.
Dort befindet sich unter anderem ein Dosengeschäft, welches eigentlich wie eine Buchhandlung aussieht. Man ist mehrsprachig, berät gut und läßt auch gerne fotografieren; zudem hat man so eine tolle Dose für daheim gekauft mit der Überlegung, dass es aufgrund des Designs zu schade wäre, diese zu öffnen, und sie anstatt dessen daheim ins Bücherregal zu stellen.
Weiters gibt es zum Beispiel marode Bienen auf Fassadenwänden.
Man verlässt das Gelände, nimmt den Bus, geht zu Fuß. Ein kurzer Besuch beim Aqueduto das Águas Livres, der Reisende nimmt den Bus zurück und landet am Friedhof.
Dann leg ich meinen Hobel hin
Der Friedhof ist beeindruckend. Es befinden sich verschiedenartige Gräber eher wohlhabenderer Personen auf dem Areal, das sieht man. Hier: eine detaillierte Werkbank unter Glas.
Da gibt es lange Häuserzeilen, alles Gräber, innen gedeckt und geschmückt, die Särge freistehend.
Eine dolle Aussicht vom Friedhof auf die Brücke lädt zum Verweil am Friedhof ein.
Und sag der Welt ade
Am letzten Tag in Lissabon geht es nochmals in die City; hinter dem besagten Aufzug findet sich ein mit viel Liebe gestalteter Ticketautomat.
Also sprach Richard Strauss: der glücklichste Tag seines Lebens
Strauss also war auch dort. Der Reisende denkt an den Vogel (auf Englisch: Ostrich), ein Tier, welches angeblich bei Gefahr den Kopf in die Erde stecke, was aber mittlerweile widerlegt sei.
Genug der Wortspiele. Man hat Lissabon verlassen und landet auf Sintra, einer surrealen Landkuppe des gehobenen Andersseins. Es gibt Busse, aber viel besser und scheinbar wetterunabhängig sind die Tuktuks, welche Touristen von der Bahnstation nach irgendwo oben bringen
Der Palácio Nacional da Pena hat sogar etwas mit Österreich zu tun. Auf die oft gestellte Frage: "Where do you come from?" und der zugehörigen Antwort "Austria" (oder "Vienna", je nach Belieben) wird sofort erklärt, dass der besagte Palast von einem gebürtigen Österreicher gebaut wurde, in weiterer Folge erfährt man, dass es sich um Ferdinand II von Portugal handele, seines Zeichens Ehemann der portugiesischen Königin Maria II.
Man schafft es bis in die Räumlichkeiten und findet draussen an der Fassade des Innenhofes eine Struktur, welche man einmal ablichtet. Warum, das kommt noch.
Beinahe beeindruckender als der Palast ist jedoch der umgebende Park. Die Pflanzen wurden von Leopold II aus aller Welt beschaft, die Strukturen des Parks wurden nach dessen Gemälden geschaffen. Mit der Zeit wuchs eine beindruckende Flora heran.
Verstärkt wird dies angeblich durch das vulkanische Gestein, auf dem sich das Gelände befindet. Das Regenwasser sammelt sich im Berg und gibt sehr mineralhaltiges, den Pflanzen zuträgliches, Quellwasser frei.
Es gibt sogar Stollen, die in den Berg gegraben wurden, um, wenn das richtig zu verstehen ist, Tropfwasser für die umliegenden Gärten abzufangen.
Quinta da Regaleira
Von einer Ortskundigen erfährt man, dass diese Stätte die absolute Nummer 1 auf der Liste aller Sehenswürdigkeiten in Sintra sei.
Das Gebäude sieht auch beeindruckend aus, aber natürlich ist das Highlight ...
... der "umgekehrte Turm", der auch im Rahmen eines Films eines bekannten mexikanischen Regisseurs Handlungsstätte ist.
Durch unterirdische Tunnels geht es, teilweise in gebückter Haltung, zurück ans Tageslicht.
Ein letzter Blick hinauf auf das im Nebel liegende Castelo dos Mouros ...
... und der Reisende geht zu Fuß in Richtung Bahnstation zurück. Jetzt ist das Wetter auch wieder besser geworden.
Cabo da Roca
Bevor es zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes geht, besucht man noch eine kleine Ansiedlung an den Felsen etwas weiter nördlich.
Dann geht es rasch in Richtung Westspitze und man sieht noch im Auto die Sonne hinter dem Horizont verschwinden. Das ist zwar schade, andererseits schaltet kurz darauf der Leuchtturm wie zum Trost seine Lampen an und der Strahl seines Lichtes schwirrt kreisförmig durch den Luftäther. Es sind kaum Leute da um diese Uhrzeit, es ist kühl, eine Seebrise weht. es ist ruhig, man hört die Brandung rauschen.
Über Fatima und Tomar zum Sterngebirge
Ein kurzer Stop in Fatima, zielgerichtet geführt vom Navigationssystem, läßt den Reisenden auf einem Parkplatz landen. Man geht von hinten durch ein Seitenportal der Kirche hindurch und landet auf einem Platz, der einfach gigantisch ist. Vom Parkplatz aus hatte man die Größe des Areals völlig unterschätzt.
Der angrenzende örtliche Bereich ist sehr religiös geprägt, man kann verschiedene Glaubensutensilien erstehen, oder sich auch einfach etwas zum Essen kaufen.
Es geht weiter nach Tomar. Der Fiat 500 frißt die Kilometer, ein feines Gefährt, das man da fahren darf, schickes Design, wendig für die engen Gassen Portugals und gerade ausreichend genug motorisiert, um auf Berge zu kommen.
Das Convento de Cristo in Tomar sieht von außen, so wie vieles in Portugal, eher unscheinbar aus ...
... und auch aus dem Innenhof sieht man der Abtei ihre Größe nicht so wirklich an.
Auf den Stukkaturen der Gewölbe wachen steinerene Augen ...
... und bevor man die Innenhöfe sieht, gelangt man zu einem Altar, der in der Tat in der Form anders als alles bisher Gesehene ist.
Für Portugal einzigartig ist der Baustil des Manuelismus. Hier das manuelinische Fenster der Abtei. Und siehe da - auf Sintra hat man ähnliches gesehen, nur - war das nicht irgendwie andersherum?
Naturgemäß gibt es auch Stiegen, derart Weggewinde im Uhrzeigesinn.
Außerhalb befindet sich neuerlich ein Aquädukt, welches der Reisende besucht und auch erklimmen kann.
Durch die Serra da Estrela auf den Torre
Hat man also zuvor den westlichsten Punkt des kontinentaleuropäischen Festlands erreicht, geht es nun auf den höchsten Punkt Portugals. Hier ist die Fahrt das Ziel, die Strecke mit den Serpentinen ist einfach beeindruckend schön.
Auf dem Torre angelangt, kann man günstig einkaufen und tolle Fotos machen, kurz danach geht es auf der anderen Seite wieder hinab ...
... um dann nördlich in Richtung Pinhão weiterzureisen.
Ein ungeplanter Halt in Trancoso
Beeindruckt von der Anlage hält man an, findet einen Parkplatz und im freundlichen Tourismusbüro bekommt kann sich der Reisende Information holen. Man geht die Synagoge besuchen und lernt, dass in Trancoso keine jüdischen Bürger mehr wohnen, und zwar seit der Verfolgung durch die Inquisition.
Heute besuchen unter anderem US-Bürger das Viertel und beten in dieser wiederaufgebauten Synagoge.
Später nähert man sich der ehemaligen Festung von hinten ...
... geht die Mauern entlang ...
... und findet in einem der Türbögen der Ruine Gravuren im Stein, von denen man lernt, dass diese jüdischen Ursprungs gewesen seien.
Der Fado und der Wein
Noch in Trancoso hat man lebkuchenartiges Brot erstanden, auf der Packung steht "Broas Serra da Lapa" und futtert diese in sich hinein, sie sind nicht zu süß und nicht zu trocken.
Nach einigem weiteren Autofahren kommt man in die Nähe des Douro, und das riesige Weingebiet, aus dem unter anderem der Portwein kommt, wird ersichtlich.
In der Unterkunft angelangt, oberhalb von Pinhão, blickt man auf den Douro mit seiner Biegung, die Brücke kann man ob der Höhe gerade noch erkennen.
Schließlich geht es wieder in Richtung Westen, nach Porto.
Es ist steil in Porto
Auch in Porto gibt es Treppen, aber der Reisende muß feststellen, dass diese Stadt vielleicht noch schöner ist als Lissabon. Es ist nicht so herausgeputzt wie die Hauptstadt, doch trotz der vielen Touristen wirkt alles echter.
Die Gassen sind eng, trotzdem fahren da wirklich Autos durch. Der Reisende gönnt sich einen Besuch in der Livraria Lello, einer durch eine englische Autorin, welche Fortsetzungsromane über eine Zauberschule verfasst hat, bekannt gewordenen Buchhandlung.
Man muß zwar Schlange stehen, um hineinzukommen, und sogar Eintritt bezahlen, jedoch ist es den Besuch wert, auch die hochfrequentierten Stiegen sind beeindruckend. Leider gibt es keine Bücher auf Deutsch, nur Reiseführer. Wer englische Literaturfassungen mag, ist hier jedoch gut aufgehoben.
Mit der Straßenbahnlinie 1 geht es zur Atlantikküste ...
... wo man die Füße ins kalte Wasser tauchen kann.
Sunset in Porto
Die Möwen posen im orangenen Sonnenlicht ...
... während die Sonne im Westen sich anschickt, andere Bereiche der Erde zu erhellen.
Abri as portas à vida
convidei-a para entrar
A noite entrou de seguida
com ela trouxe o luar