Bei der Kreuzung von Sieveringer Straße und Höhenstraße, an diesem Wegedreieck, geht ein Wanderweg links am "Grüass Di a Gott Wirt" bergauf, dem man diesmal vielleicht nicht, wie gewohnt, Richtung Kahlenberg folgen mag, sondern geradeaus.
Ein Weggewinde im Uhrzeigersinn
Der breite Waldpfad bringt den leichten Wanderer schließlich zu einer Bank, die einem Dr. Gustav Warmuth gewidmet ist. Man sei gewarnt: im Sommer ist es heiß hier, ein Wässerchen zu trinken und eine kurze Pause sind durchaus angebracht.
Weiter oben erreicht man eine Wiese, die auch bewirtschaftet wird und ein wenig an die Sofienalpe erinnert; zudem hat man den Kahlenbergsender mit seiner sechseckigen Plattform verdeckt im Osten, und so möchte der etwas informierte Spaziergänger, falls dieser vielleicht auch schon einmal St Chrischona in Basel in der Schweiz besucht hat, an die sich einander ähnelnden sommerlichen stadtnahen Wald- und Wiesenflächen erinnern.
Man denkt sich beinahe, es gäbe tatsächlich nichts Neues unter der Sonne.
Potter, auf!
Man erreicht die Habsburgerwarte. Der Stil erinnert ein wenig an Hogwarts, englische Universitäten oder Abteien. Auch hier befinden sich Bänke für die Rast und manchmal hat man ein Glück, und der Alpenverein erlaubt dem Neugierigen, den Turm hochzulaufen.
Die "Nase" der Habichtsburger
Ja, Nasen hat sie, die Warte. Nicht nur an den Zinnen, stellt man fest; und als Nicht-einmal-Hobbygeometer ist man versucht, zwischen den verschiedenen architektonischen Elementen in die Ferne hinein zu interpretieren. Hier sieht man die Sofienalpe im Schnitt des linken Bilddrittels. Die Heilige Sofia per se gibt es im Übrigen angeblich nicht. Die Statue in Bukarest, die "Sweta Sofia", blickt dort in Richtung des alten Parteipalastes.
Für Wanderer aus unseren Breiten, welche das eine oder andere Mal über Kalender gestolpert sein könnten, ist wohl das "kalte Sopherl" ein Begriff, eine Eisheilige, welcher der 15. Mai gewidmet ist.
Ein wenig kommt man sich vor wie auf einem Schiffsmasten, es fehlten die Segel, die man am liebsten hissen wollte. Für dieses Lebensgefühl ist jedoch eine andere Warte anderenorts in Wien besser geeignet.
Vierundzwanzig?
Hat der Wanderer sich nicht verzählt, sollte man auf die Nasen kommen, zumindest einmal 12 Stück im Kreise unten, vielleicht ein Anlaß, nochmals nachzählen zu gehen. Man fragt sich, wieso man dort oben so viele derer rundherum brauchen mag?
Abstieg
Für den Abstieg bietet sich an, die Runde zu vervollständigen, also in die Richtung weiterzugehen, in welche man zuvor gegangen ist. Der Pfad ist enger, schmaler und ein in Richtung Donauplatte gelegter Baumstamm ermöglicht es, auf ihm bei noch nicht allzu dichtem Laubwerk mit Wienblick zu pausieren.