Die Chagall-Ausstellung in der Wiener Albertina ist also kurz vor dem Auslaufen. Es wird dem Reisenden daher von geschulter Seite wärmstens ans Herz gelegt, einen Sprung vorbeizuschauen. Das wird auch eines Mittwochabends getan.

Nicht nur die ausgestellte Kunst ist imposant, sondern auch die mit der Architektur verbobenen Figuren, Muster und Perspektiven.

Später lernt man ja, dass sich in den Prunkräumen Erzerhog Karls Sterbezimmer befindet. Dieser hatte mit den von ihm befeligten Truppen in der Schlacht von Aspern den bisher ungeschlagenen Napoleon besiegt und man liest nach, dass der sehr beliebte Bruder des österreichischen Kaisers ein sogar von Napoleon selbst hochgeschätzter militärischer Taktiker gewesen sein soll.

So wundert es nicht, dass man gleich nach der Kasse von Minerva, der römischen Götten des taktischen Verteidigungskrieges, so liest man, begrüßt wird.

Ein paar Schritte weiter führt Mars ...

... zum Sterbezimmer des Erzherzogs.

Hier dämmert es dem Besucher langsam aus dem Dunkeln, dass diese Reiterstandbilder des Ludwig XIV, Napoleon Bonapartes und auch das es Erzherhog Karls - alle sitzen auf einem sich aufbäumenden Schimmel - irgendwie zusammenhängen müssen.

Egal. Man widmet sich der Kunst. Marc Chagall setzte sich stark mit religiösen Themen auseinander, hier beispielsweise mit "Adam und Eva" (1912) ...

... oder mit "Die Klagemauer" (1931/32).

"Das Grüne Auge" (1944) spielt vielleicht ein bisschen mit ländlichen Stereotypen ...

... jedoch nahm sich der Künstler auch romantischer Themen an, so zum Beispiel mit dem "Liebespaar" (1937).

Man verlässt die gut besuchte Ausstellung und nimmt in den Prunksäälen ...

... Michael Wutkys "Die Wasserfälle bei Tivoli" (nach 1776) wahr.

Das goldene Zimmer ist so stark verspielt-verspiegelt, dass sich der Fotograf in einem der Spiegel übersieht ...

... was ihn nicht davon abhält, in der Jime Dine Ausstellung das Werk "Bei seinen Werkzeugen schlafend träumt Jim" (2018) auf den Bildsensor zu bannen.

Auch, so liest man, mit dem Symbol der Herzen hat sich der Künstler auseinandergesetzt, beispielsweise mit "Der Sommer" (1992).

Der "Rabe auf Lappen" (1994) rundet den kurzen Besuch ab ...

... und der Weg führt an "Papageien-Tulpen" (1905) von Henri Matisse, einem Werk des Pointilismus ...

... an "Der Rächer" (1914) von Ernst Barlach vorbei ...

... zu "Die Empfindung" (1901-1902) von Ferdinand Hodler.

Die "Abendlandschaft" (1933) von Franz Sedlacek ...

... und ein "Stehender Kardinal" (1978) von Giacomo Manzù ...

... lassen den Besuch über die "Komposition" (1923) von Wassily Kandinsky ...

... und Pablo Picassos "Die Spielkarten" (1912) ...

... schließlich langsam ausklingen.