Das Glück sei ein Vogerl, tut der weise Volksmund kund und den Reisenden zieht es daher zuerst in die Wachau, um endlich einmal die Burg Aggstein zu besuchen; später dann folgt die Rosenburg, die zwar nicht in der Nähe, aber aus verschiedenen Gründen sehr sehenswert ist.

Zuhause hat der Reisende ein Buch, welches den Titel "Der Staat" trägt, mehrere Dialoge beinhaltet und auf Platon zurückzuführen ist. Ohne (Ver-)änderung gibt es kein Glück, beschließt man für sich, so wird es wohl auch Kallikles im Werk "Gorgias" gemeint haben:

"Dann wären ja die Steine und die Toten am glücklichsten."

Auf dem Weg zur ersten Burg am Plan passiert man die Ruine Dürnstein vis a vis der Donau ...

... und man erhascht einen Blick auf die Kirche St Michael, im Vordergrund der breite Strom.

Burg Aggstein

Die wechselvolle Geschichte von Aggstein als Raubritterburg gibt es hinreichend nachzulesen. Das ehemalige Verlies, welches in der Nähe des Eingangsbereiches aufzufinden ist, untermauert die wohl recht gewalttätige Vergangenheit des Gemäuers.

Die Ruine ist über Stiegen und Stege begehbar ...

... oder auch über in Stein gehauene unregelmäßige Stufen ...

... und bald gibt es das erste Panorama auf die Donau.

Die Gemäuer klammern sich an Felsen ...

... und ein an ebendiesen Felsen montiertes rostiges Hufeisen soll wohl Glück bringen. Im Übrigen: beim Besuch des Gestüt Piber an anderer Stelle hat man gelernt, dass Hufeisen mit der Öffnung nach oben montiert oder aufgestellt werden sollten, da ja alles Gute von oben komme und dies nur so aufzufangen wäre.

Die Bäckerei mit ausgestellter Bäckersgehilfin ...

... und der versiegelte Brunnenschacht befinden sich im unteren Bereich der Burg.

Schließlich gelang man zum hinteren Teil der Festungsruine ...

... zuerst zwischen Felsen und Gemäuern hindurch ...

... nach oben zur Burgkapelle.

Fenster um Fenster wird abgegangen ...

... an einem Sims findet sich eine Einkerbung "15.01.2007 +14°". Auch schon 16 Jahre her.

Ein letzter Blick auf den Donaustrom, und schon frisst der brave Wagen die Kilometer der schönen Landstrassen bis hinein ins Waldviertel, durch das Kampal, zur nächsten Station des Tages.

Rosenburg

Das Renaissanceschloss Rosenburg, wie es genannt wird, eröffnet sich vom Parkplatz aus mit einem geometrisch angelegten ehemaligen Turnierplatz.

Schnurgerade weitergehend, gelangt man zu einem Torbogen, der, so wird dezent angemerkt, mit den beiden Wappen säumenden barbusigen Frauenfiguren oberhalb recht ungewöhnlich für eine Burg wäre. Man wendet ein, dass dieser Teil des Schlosses ja aus der Renaissance sei, vielleicht wäre es deshalb so.

Der Besucher passiert eine Tafel, auf welcher die Vorbesitzer des Burgschlosses angeführt sind. Die Übergaben, erfährt man später bei der Führung, wären aber immer friedlich erfolgt.

Die steinerne Brücke über den ehemaligen Burggraben ...

... weise ein spezielles Pflaster auf, welches verhindern solle, dass Pferdefuhrwerke im Winter manöverierunfähig werden, weil die Pferdehufe sonst keinen Halt fänden.

Alle Vöglein sind schon da

Hier findet die Jagdvogelvorführung statt. Das Publikum gesellt sich vor diese Arena und der Fotograf verschafft sich noch schnell ein Bild der Gesamtsituation.

Der zunehmende Halbmond steht am Himmel. Man justiert das technische Gerät (das diesmal nicht zuhause steht) ...

... und et voilà, der erste Falke wird vorgestellt.

Immer auf der Suche nach fleischigen Leckerlis, unten im Bodenflug ...

... und oben in der Luft ...

... zeigt das recht kleine, schnelle und wendige Tier, was es kann. Der nächste Vogel jedoch ist eine Eule.

Schon ein bisschen größer, fallen dessen orangegelbe Augen auf.

Es folgt ein Steinadler, Wappentier der Republik Österreich. Es handelt sich um ein nicht gerade kleines Vogerl ...

... welches seinen Spass daran zu haben scheint, zwischen den Spalieren des Publikums im Tiefflug dahinzugleiten.

Wenn man da so mit der Kamera dahsteht und der Luftzug des Tieres beim Überflug das Haupthaar kräuselt, schauderts einen schon ein bisschen ob der langen, starken, Krallen an den Füßen.

Das Wappentier der Vereinigten Staaten von Amerika ist der Weißkopf-Seeadler.

Er scheint für die Kameras auch während des Fluges zu posieren ...

... hoch oben oder auch im tiefen Gleitflug. Ein bisschen ernst schaut er drein.

Last, but not least: die Geier. Diese Riesenvögel sind so beeindruckend groß und trotz ihres träge wirkenden Fluges relativ schnell. Es fällt schwer, sie nicht zu deckend vor das Zoomobjektiv zu bekommen.

Im Formationsflug ...

... oder nur für sich: es sind beeindruckende Tiere.

In den Burgräumlichkeiten

Vom Innenhof der alten Burg aus, hier der Bergfried, geht es in die Räumlichkeiten der Familie Hoyos. Die wohnen zwar nicht mehr hier, sind aber nach wie vor im Besitz der Rosenburg.

Im Jagdzimmer des Grafen Ernst Hoyos-Sprinzenstein sind neben Trophäen auch dessen Reiseutensilien ausgestellt, inklusive einer mobilen Toilette. Der Beobachter fühlt sich positiv bestätigt: Zivilisation fängt mit einer richtigen Toilette an, wobei der Begriff selbst ja weitgestreckter ist, als es in erster Linie vielleicht zu vermuten wäre.

Später erfährt man, dass Graf Josef Theodor Graf Hoyos mit dem jung verstorbenen Kronprinz Rudolf gut war, die hier angeführten Briefseiten sollen den Hergang der Geschehnisse auf Mayerling schildern.

Es folgen ein Tisch mit Wappen ...

... und ein Zimmer.

Die Burgkapelle zeigt unter anderem einen blauen Sternehimmel ...

... und der in seiner ursprünglichkeit erhaltene Gebetsraum weist seine eigene geometrische Schönheit auf.

Davor findet sich ein Bildnis mit Gott Vater, Gott Sohn und dem personifizierten Heiligen Geist. Den Heiligen Geist als Person darzustellen, war im Mittelalter alsbald verboten, deshalb gebe es heute nur noch knapp mehr als ein Dutzend solcher Gemälde weltweit.

Im Herrenschlafzimmer findet sich eine Wiege mit einem speziellen Schutzzeichen ...

... es folgen ein Tisch, mit dem Hinweis, dass die Löffel fehlen ...

... noch ein Zimmer, diesmal mit Kamin ...

... und ein Luster mit Frau, die einen Löffel im Ausschnitt verbirgt. Im Zuge der Führung wird auch der Zusammenhang mit dem Essbesteck und der Begrifflichkeit "den Löffel abgeben" erläutert.

Ein Besuch in Waffenzimmern schließt den Rundgang ab.

Wieder draussen, auf dem Weg durch die Schlossküche ...

... ein Blick auf die Steine des blanken Felses, um den die Burg herum gebaut wurde ...

... bevor es, durch den Graben hindurch, wieder die Stiegen hinauf ...

... aus der Burg hinaus zurück nach Wien geht.